Gemütlich aufstehen, frühstücken und eine fantastische Skitour gehen.
Lyngseidet, 07:00 Uhr früh. Ich sehe kaum aus meinen Augen heraus, über dem Meer geht die Sonne auf, das Bett ist viel zu warm zum Aufzustehen. Aufgeregt fällt mir ein: Gestern sind wir in die Lyngen Alps nach Norwegen zum Skitouren gehen angereist.
Meine Liebste hat mir beim Aufwachen die längste Zeit zugesehen und springt mich an, als ich aufstehen will. „Kuuuscheln!“ Aus dem Bett quälen sieht anders aus. Wir sind die frühesten glücklichen Vögel unseres Hauses. Nach einem neugierig verschlafenen Blick aus dem Fester deckt sie den Tisch, ich mache Kaffee und backe Brötchen auf. „Guten Morgen!“, ruft Ulli aus dem oberen Stock. Noch im Pyjama torkeln die anderen schlaftrunken herunter und freuen sich über den verheißungsvollen Duft.
Paul kommt von der anderen Skilodge lächelnd zu uns rüber: „Wir starten um 08:00 Uhr,“ ist seine Info. Fein, noch ein Stunde Zeit und gemütlich das Equipment herrichten. Auf der Mole wachst Paul seine Tourenski, alle machen sich emsig fertig. Lagebesprechung. Das dunkelblaue Wasser ist spiegelglatt und ruht im Fjord. LVS-Check. Wir starten vor der Haustüre auf den ersten Gipfel hinter der Lodge.
Unser Weg verläuft entlang eines kleinen Baches durch einen Birkenwald; Ingemar Stenmark hat übrigens in einem Birkenwald Ski fahren gelernt. Es hat milde 3 Grad, denn der Atlantik strömt aus der Karibik in den hohen Norden und wärmt die Gegend in Küstennähe. Die Teilnehmer der Skitourenreise nach Norwegen kennen sich nicht: Erste Gespräche sind noch ein wenig zaghaft, aber jeder ist neugierig. Am selben Abend werden wir fast schon alte Bekannte sein.
Wir rasten bei einer Skihütte, sehen das erste Mal von oben auf den tiefblauen Fjord und die verschneiten Berge. So schön habe ich mir das nicht vorgestellt. Alle schweigen und genießen den Moment. Zwei ältere Damen in der Skihütte fragen interessiert, wo wir her seien. Sie sprechen beide sehr gut Englisch. „Aus Innsbruck“, antworte ich. Sie kennen die Stadt noch von den Olympischen Winterspielen. „Tromsö ist aber auch sehr schön!“, versichern sie uns bevor wir weitergehen.
Der Wald wird weniger, ein Gipfel kommt in Sicht, das feine Lüftchen kühlt angenehm. Nach ca. 1.000 Hm. und 3 Stunden gemächlichem Dahinstapfen erreichen wir den Kavringtinden. Umziehen, Tee trinken, die Ruhe wirken lassen, eine halbe Stunde vergeht. Ich brauche noch eine Weile, bis ich begreife, dass ich endlich im Urlaub bin und Norwegen eine andere Welt ist. Als wir die Skier anschnallen und uns in den frischen Pulver werfen, stößt Sabine einen Freudenschrei aus: „Mensch bin ich gerne hier!“, und wedelt geschmeidig den unverspurten Hang hinunter.
Zurück in der Skilodge wirft Paul den Saunaofen an. Die einen kochen, die anderen ratschen im Wohnzimmer, ich gehe in die Sauna und springe in den kalten Fjord. Das klirrendkalte Wasser sticht wie 1.000 Nadeln auf meiner Haut. Ich ringe kurz nach Luft. Genial! Eilig stapfe ich durch den Schnee und über den Steg zurück in die Sauna. „Essen ist fertig“, holt mich meine Liebste aus dem Ruheraum. Gekocht haben die Reisegenossen aus dem Ötztal, ein wunderbares Lamm. So geht der erst Tag chillig zu Ende. Erschöpft aber zufrieden schlafen wir ein – ein wenig aufgeregt, denn morgen geht es auf eine Insel zur nächsten Skitour. Wieder geht es weiter, wie jeden Morgen in Lyngseidet – Norwegen.
Hier geht es zu den Terminen der nächsten Skitouren in Norwegen.
Eine Anfrage an Paul stellt ihr hier.
Zum Schluss ein paar Eindrücke von den Skitouren in Lyngen
